17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
lil. Südamerika Feusrland. 235
vnbekannt. An den Cordillcren sind Waldungen, das
Innere des Landes scheint aber baumlos, gleich den
Pampas in den la Platastaaten. Die Einwohner
sind Indianer, die in Unabhängigkeit leben und sich
in mehrere Stämme theilen. Die eigentlichen Patago-
nier hielt man sonst für Riesen; sie zeigen aber nur zu
Pferde sitzend ein riesenmäßiges Ansehen, wozu ihr un-
verhältnißmäßig langer Oberleib und die sehr kurzen
Beine beitragen.
Feuerland.
Dieses Land besteht aus 3 großen und vielen klei-
nen Inseln, wird durch die Magellansstraße von Pata-
gonien im Norden geschieden, enthält 1500 Omeilen
und hat einen sehr felsigen Boden, der mit nackten
Bergen bedeckt ist, wovon ein Theil auf seinen Gip-
feln ewigen Schnee trägt. Das Klima ist, wiewohl
das Land in der südlichen gemäßigten Zone liegt, sehr
rauh und kalt, und selbst im Sommer tritt bei Süd-
winden , die von den eisigen Südpolarländern kommen,
heftige Kälte ein; doch-ist überhaupt das Klima nicht
' schrecklich, als es von frühern Reisenden geschildert
worden ist. Von Produkten findet man nur wenige,
vorzüglich Hunde. Seelöwen, Walisische, Robben, Fisch-
ottern, viele Seevögel und anderes Geflügel, Fische,
Muschelthiere, Birken, woraus die Einwohner ihre
Kähne machen, eßbare Beeren. Die Einwohner,
Pescheräs genannt, stehen auf einer sehr niedrigen Stufe
der Kultur, sind aber nicht ohne geistige Anlagen und
Geschicklichkeiten, und kleiden sich in Felle von Seehun-
den oder Fischottern. Die Z großen Inseln heißen
S ou t h D e so l a t i o n, C l a r e n c e und K ö n ig - K a r l s,
Süd-Land. Von den kleinen zu Feuerland gehörigen
Inseln sind zu bemerken: Staaten land/ an der
Südoftspitze von Feuerland, mit einer von den Dritten
des Wallfischfanges wegen angelegten Niederlassung — und
die H e r m i l e s i n se l n, auf deren südlichsten das bekann-
te Kap Horn, der südlichste Punkt Amerrkas, hervor-
springt, um welches die Seefahrer, welche aus dem At-
lantischen in den stillen Ozean schiffen, lieber fahren,
als daß sie durch die Magellans-siraße gehen sollten, wel.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Vorbegrtffe.
25
Menge, und man bringt sie unter drei große Abthei-
lungen, die man Naturreiche nennt; das Stein,
oder Mineral-, das Pflanzen, und das Tdi er-
reich. Einige Produkte finden sich in allen Zonen,
andere sind nur gewissen Zonen eigenthümlich, oder ge,
deihen wenigstens anderswo nicht so vollkommen, noch
ohne künstliche Pflege und Wartung.
Zn Ansehung der Mineralien überhaupt läßt sich
nicht sagen, daß gewisse Acten nur der einen oder an-
dern Zone eigenthümlich sind. Von den Metallen ins-
besondere ist das Eisen, das nützlichste Metall, am all-
gemeinsten auf der Erde verbreitet. Edle Metalle und
Edelsteine finden sich in den heißen und gemäßigten Zonen,
doch erreichen sie in der beißen Zone eine größere Voll-
kommenheit, und sind häufiger daselbst anzutreffen.
Von den Produkten des Pflanzenreichs haben:
1) die kalten Zonen; Moose und Farrenkräuter,
Gräser, gewisse als Gemüse eßbare Pflanzen, z. D.
Sellerie, Petersilie und Löffelkraut, kleineres Gesträuch
mit eßbaren Beeren, krüppelhafte, zwergartige Bäume.
2) die gemäßigten Zonen: die gewöhnlichen Ge-
treide- und Obstarten, Hülsenfrüchte, Küchen- und
Gartengewächse, Kartoffeln, Rübsaamen, Modn, Flachs,
Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Rhabarber, aller-
hand Gewürzkräuter, Waid und Krapp, mancherlei
Waldbäume; und in den wärmern Gegenden dieser Zo-
nen auch Reiß, Mais, Dinkel, Senf, Melonen, Saf,
ran, Saflor, feinere Obstsorten, z. D. Mandeln, Pfir-
sichen, Aprikosen, Maulbeerbäume, Kastanien, edlere
Baum r oder Südfrüchte, z. B. Oliven, Pomeranzen,
Apfelsinen, Citronen, Feigen. Granatäpfel, Kapern,
Manna, Wein, Korinthen, Pistacien, Süßholz, Jo-
hannisbrod, Lorbeeren, Zuckerahornbäume, Maftixbäu«
me, Tamarinden, Senessträuche, Sumachbäume, Erd,
beerbäume, Cedern, Cypressen, Korkeichen, Terpentin,
bäume, auch in den südlichsten Strichen Baumwolle,
Datteln, Zockerrohr. 3) Die heiße Zone har nicht
nur die meisten Gewächse des wärmern Erdstrichs
der gemäßigten Zonen, sondern noch viele andere, die
ihr ausschließend angehören, als einige Getreidearten
(Durra oder Hirseart, Guineakorn), Zuckerrohr, Kaffee,
Thee, verschiedene Nahrungsgewächse, welche die Stelle
Iii. Osteuropa.
177
senschaftlrche und Volksbildung der Bewohner, die sonst
auf einer niedrigen Stufe stand, wird jetzt mehr gesorgt.
Galizien, welches ein Königreich bildet, gehört
dem Kaiser von Oesterreich, und macht einen Bestand,
theil dieses Kaiserthums aus.
Lemberg, Hauptstadt, südöstlich von Lublin, hat eine Uni-
versität mit einer ansehnlichen Bibliothek, verschiedene Fabriken,
einen bedeutenden Handel und 67,000 Einwohner, worunter
16.000 Juden. — Brody, die wichtigste Handelsstadt Galiziens,
nordöstlich von Lemberg, an der Russischen Gränze, ist fast ganz von
Juden bewohnt. — Jaroslaw, wohlgebaute Stadt, nordwest-
lich von Lemberg, am schiffbaren Sanfluß, treibt bedeutenden Ham
bei. — Wieliczka, Bergftadt, südöstlich von Krakau, berühmt
wegen ihrer unerschöpflichen Steinsalzbergwerke, die jährlich 6 bis
700.000 Ctr. Salz tiefern, 600 Bergleute beschäftigen und sich
weit unter der Erde, mit weitläuftigcn Gängen und ungeheu-
ren Gewölben erstrecken. — Bochnia, Stadt, südöstlich von
Wieliczka, unweit eines Nebenflusses der Weichsel, har gleichfalls
ein wichtiges Steinsalzbergwerk.
Die Ungarischen Länder.
Sie bestehen in den Königreichen Ungarn, Sla-
vonien, Kroatien und Dalmatien und in dem Groß-
fürstenthum Siebenbürgen, und gränzen gegen Nor»
den an Deutschland und Galizien, gegen Osten und
Süden an die Europäische Türkei und gegen Westen
an das Adriatische Meer in Deutschland. Die Größe
beträgt an 6200 Qmeilen.
Der Boden ist theils gebirgig, theils eben. Im
Norden nämlich ist das mächtige, über 8000 Fuß hohe
Karpathen gebirge, das nicht allein den nördlichen,
sondern auch den östlichen Theil dieser Länder zu einem
Gebirgslande macht; und in dem südwestlichen Theile,
vorzüglich in dem schmalen Küstenlande, längs des
Adriatischen Meeres, erheben sich die Din arischen
Alpen, welche jedoch nicht die Höhe der Karpathen
erreichen. Es giebt aber auch bedeutende Ebenen; die
größte derselben und zugleich die ausgedehnteste Ebene
des südlichen Europa ist die, welche sich südlich von den
Karpathen und längs der Flüsse Theiß und Donau bis
dahin erstreckt, wo die Donau Gränzfluß gegen die
Türkei wird. Diese große Ebene ist äußerst flach und
bildet den ödesten Theil Ungarns, wo man unzugäng-
liche Moräste und Sümpfe und unabsehbare Sand- und
12
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Jaroslaw Wieliczka
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Galizien Oesterreich Lemberg Lublin Galiziens Lemberg Russischen_Gränze Lemberg Krakau Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Galizien Deutschland Europa Donau Ungarns
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281
Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs
gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch
noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in
das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des
Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich
nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen,
und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen,
welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter,
arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas
nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom
la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt-
fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange-
nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na-
men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor-
her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze
dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit
einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich
der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli,
cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder
Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der
Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze
gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er-
reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder
in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet.
Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst-
lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das
Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten
Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen-
den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die
Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge-
wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima
gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers,
wenigstens auf einige Tage, sich zeigen.
Unter den Produkten sind vornehmlich Rind-
vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die
Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter
die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos,
welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu-
guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher-
lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen
und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische,
Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
247
Medizin gebraucht. Der Wunderbaum erreicht eine Höhe von 8 bis
15 F. und hat seinen Namen theils wegen seines schnellen Wachs- -
thums theils weil man früher von ihm fabelte, daß er die Pflanze
gewesen sey, welche in Ninive in einer Nacht zu einem Baume auf-
schoß, um dem Propheten Jonas Schatten zu gewahren.
Der weiße Zimmetbaum oder Weißer Kanellbaum ist
besonders in Jamaica einheimisch, doch auch in Südamerika und wird
30 F. hoch. Seine glatte, weiße, sehr scharfe, gewürzige Rinde hat
etwas von dem Aromatischen des Zimmets und der Hitze des Pfeffers
und wird unter dem Namen weißer Zimm et als Gewürz an Spei-
sen und auch in der Medizin gebraucht.
Unter wie wunderbarsten Erscheinungen der Natur gehört der
Manglebaum, Wurzelbaum, von den Engländern Mangrove
genannt, welcher vornehmlich an den sumpfigen Ufern der Flüsse in
der Nähe des Meeres, wo seine Wurzeln mit Salzwasser in Berüh-
rung kommen können, daher auch an flachen leicht zu überschwemmen-
den Meeresküsten tropischer Gegenden, besonders in Ost- und West-
indien, Guayana rc. 20 bis 30 F. hoch wachst und eine braungelbe,
bitter schmeckende Rinde, längliche, lederartige Blätter, eine kleine
gelbliche Blume, eine keulenförmige, holzige, lederartige Frucht und ein
feinkörniges Holz hat, das hauptsächlich zu Angelruthen, Spazierstöcken,
Pfeilen rc. verarbeitet wird. Es kann nichts Seltsameres geben, als
den Anblick eines Manglebaumes. Aus dem Stamme gehen nach
allen Seiten lange Äste mit hellglänzenden Blättern bedeckt, welche
fast \ F. lang werden. Die Wurzeln bilden auf dev Oberfläche des
Wassers ein grobes Flechtwerk, das so dicht und fest ist, daß man
ohne Gefahr darüber hinweggehen kann. An diesen Wurzeln setzen
sich eine Menge Austern an, welche bei niedrigem Wasserstande von
den vorbeifahrenden Schiffern mit leichter Mühe abgenommen werden
können. Über dem Wurzelgeflecht erhebt sich sodann der Stamm des
Baumes, der die Eigenschaft hat, daß sich die Zweige zur Erde herab-
senken, in schlammigem Boden Wurzeln schlagen und neue Stamme
bilden, die über dem Wasser so dicht mit einander verschlungen sind,
daß sie gleichsam netzförmige kleine Lauben und Jrrgänge, ein undurch-
dringliches Gebüsche bilden, durch welches nur eine Schlange oder eine
Eidechse hindurchschlüpfen kann. Schon der Same beginnt bei feuch-
tem Wetter an zu keimen, während die ihn einschließende Frucht noch
an den Ästen hängt, indem an der untern Spitze der Frucht allmäh-
lig eine zarte Faser hervorkommt, die 10 bis 12 Zoll lang wird und
endlich mit der Frucht abbricht, wo sie dann in den Schlamm am
Fuße des Baumes fällt und sogleich Wurzel schlägt, wenn auch das
Wasser gegen 6 Zoll darüber sieht. So entsteht oft aus einem ein-
zigen Baume in kurzer Zeit ein ganzer Wald, der einen merkwürdigen
Anblick gewährt.
Ein sehr giftiger in Westindien wachsender Baum ist der Man-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
We st indi en.
25 J
reife und unreife Früchte und die herrliche Blätterkrone trägt. Die
Blüthen werden mit Zucker eingemacht, die Samenkörner sind gekocht
ein wirksames antiskorbutisches Mittel und der Saft der Früchte sieht,
wenn sie noch unreif sind, wie dicke Milch aus und dient, zähes
Fleisch, das man damit einreibt, weich und mürbe zu machen.
Die Passifloren oder Passionsblumen, Leidensblu-
men bilden eine Pflanzenfamilie, die kraut- oder strauchartig, gewöhn-
lich kletternd und rankend, selten baumartig sind. Sie machen den
Schmuck der Westindischen und Amerikanischen Wälder, wo sie sich
in Menge finden und von Baum zu Baum klettern. Ihre Blüthen
sind von vorzüglicher Schönheit und sehr merkwürdigem Ansehen.
Diese Gewächse haben ihren Namen daher erhalten, weil man in den
Blumen einiger derselben die Zeichen des Leidens Christi z. B. die
Nagel, die Dornenkrone, den Kelch rc. zu sehen glaubte. Zwei Arten
dieser Passifloren tragen eßbare Früchte, nämlich die lorbeerblätterige
Passiflore (Passiflora laurifolia), deren Frucht (auch Wasserlimonie
genannt) von der Größe und Gestalt eines Hühnereies ist, und eine
glänzend gelbe Schale hat. Das Innere ist voll kleiner platter Kerne,
die mit einem saftigen Mark bedeckt sind, welches einen sehr ange-
nehmen Geschmack und moschusähnlichen Geruch hat — und die
Passiflora quadrangularis, deren Frucht unter dem Namen Gre-
nadile bekannt, so groß wie ein Gänseei ist, in einer weichen Hülse
steckt und gleichfalls eine gelbe Schale hat, deren Inneres voll Samen-
kerne ist, die mit einem saftigen Fleische bedeckt sind, das einen süßen,
sehr kühlenden, höchst angenehm schmeckenden Saft enthält. Man
ißt diese Frucht mit Wein und Zucker und hält sie für eine gesunde,
magenstärkende Speise.
In Hinsicht des Mineralreichs ist der Erdpech- (Bd. I. S.
481) oder Asphaltsee merkwürdig, der sich auf der südlichsten West-
indischen Insel Trinidad befindet. Er liegt auf der Südwestfeite
dieser Insel, etwa 8 M. südlich von Puerto de Espana, der Haupt-
stadt derselben, in der Nahe des Vorgebirges Brea, auf einer kleinen,
etwa 1 Stunde langen, 80 F. hoch über dem Meer erhabenen Halb-
insel, unweit des Golfs von Paria, der Trinidad von dem Festlande
Südamerikas scheidet, und wird auf der Nordwestseite von einer schma-
len, ihn von dem Meere trennenden Landenge, südlich von einer Fel-
senerhöhung und östlich von dem gewöhnlichen Thonboden der Insel
begränzt. Diese ganze Halbinsel ist Pechgrund und besteht aus Erd-
pechmassen, verglasetem Sande und Erde, die mit einander zusammen-
gekittet sind. Landet man bei dem Kap Brea, so sieht man große,
schwarze Pechfelsen sich thurmartig 50 bis 100 F. hoch am Meere
erheben, die gänzlich aus hartem, festem Erdpech bestehen, und Stücke
davon rollen in Menge, glatt wie Kiesel, in der Bai umher. Jeder
Schritt, den man hier thut, ist auf Pechgrund, der jedoch keine fort-
laufende Masse, sondern eine Reihe unregelmäßiger, auf beträchtlichen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
264
Amerika.
außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri-
kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und
außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und
Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real
(Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus-
zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs,
Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte.
Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche
Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka-
kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt
berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo-
von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es
auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan-
zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei-
sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte,
welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht
uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine
Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht
selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern
etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen-
bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin-
sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee-
pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An-
blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte
von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei
Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm-
lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F.
Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen
§us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen,
wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas
(B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume
und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in
der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer
der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen
Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen."
Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte
Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt,
indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt,
worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der
Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der
Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000
bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst
schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern
einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und
auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Cuba Blüthe Cuba Westindiens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
266
Amerika.
schmutzig und bei anhaltender Dürre staubig sind, und wo überall der
Geruch des tasago (gedorrtes Fleisch, das als Nahrung der Sklaven
in allen Hausern aufgehäuft ist) erstickend wirkt, trifft man nur Last-
träger und beladene Sklaven, Lastwagen und Volantes *) der Ge-
schäftsleute, welche schnell jagend, Haufen von Koth und Staubwolken
aufregen. Im Hafen, auf den Kais, im Innern der Stadt athmet
alles Thätigkeit und Bewegung, doch ohne Luxus, ohne das Ange-
nehme, Reinlich-Behagliche, welches sich in den meisten Handelsstädten
Europas findet. Bloß der Abend versammelt auf dem Nuevo Paseo,
einem herrlichen Spaziergänge, außerhalb der Mauern der Stadt, bunte
Gruppen lustwandelnder Herren und Damen, so elegant geputzt, wie
nur immer die schöne Welt in Europa. Dieser Spaziergang besteht
aus drei ziemlich langen Alleen von schönen tropischen Bäumen. Die
mittelste und breiteste ist für die Volantes bestimmt, deren man in
dieser Allee Hunderte fahren sieht, die mit den Schönen der Stadt
gefüllt sind, welche hier die frische Lust einathmen und unter dem er-
frischenden Laube der Orangen, Pisangs und Brodftuchtbäume, mit
denen dieser Modespaziergang geschmückt ist, die Bewunderung der Be-
obachter erregen wollen. Die beiden andern Alleen dienen für die lustwan-
delnden Herren und Damen. An Sonn- und Festtagen spielen auch die
Hautboisten der Besatzungsregimenter daselbst. Bei Mondschein ist dieser
Spaziergang besonders sehr angenehm. Die Alameda, ein anderer
Spaziergang, an deren Ende das Theater steht, wird meistens nur in
den Zwischenakten besucht.
Der schönste Theil der Stadt ist die plaça d’armas (Waffen-
platz). Zwei Seiten dieses zierlichen Platzes nehmen die Palläste des
Gouverneurs und des Intendanten ein, die mit geräumigen Säulengän-
gen versehen sind, welche sich vor dem ganzen Untergeschosse hinziehen.
Die Mitte desselben ist mit Springbrunnen, Statuen, einer großen
Menge von Blumen, Sträuchern und Bäumen geziert, von hübschen
mit Kies bestreuten Alleen durchschnitten und mit steinernen Ruhebän-
ken, die eiserne Rücklehnen haben, umgeben. An diesem Platze steht
auch eine Kapelle zum Andenken der ersten Messe errichtet, welche hier
bei der Entdeckung der Insel durch Columbus, unter dem Schatten
eines ungeheuren Ceiba (Baumwollenbaumes), der noch vor wenigen
Jahren hier stand, gelesen wurde.
Unter den zahlreichen Kirchen, die hier sich nicht durch schöne
Bauart auszeichnen, niedrig und eng und in ihrem Innern mit Al-
tären, Nischen und geschmacklosen aber kostbaren Verzierungen überla-
*) Bo lautes sind die gewöhnlichsten Fuhrwerke, deren man sich in
Havana bedient. Sie sehen den Englischen Kabriolets ähnlich, haben
6 8- hohe Räder und können deswegen nicht so leicht umfallen. Diese
Räder liegen so weit zurück als möglich und das Pferd, das dieses
Fuhrwerk zieht, ist eben so weit vorwärts angespannt, so daß es ganz
vorn an der Gabel befestigt ist.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Koth Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Europa Havana
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Amerika.
Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen
sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man
bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie
sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. —
Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des
Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere
Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht
unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be-
sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen
Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen
Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be-
freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen
können.
Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel
ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit
geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft.
Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern
Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be-
steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen
Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring-
liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O.
nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord-
seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch
führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der
Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson-
ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab-
gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden,
ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab,
die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten
Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren
sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3
bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er-
strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben»
Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker-
pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge,
die Städte und Dörfer.
Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be-
findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil
ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner
und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses
Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf
seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge
schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston
gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben,
und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Personennamen: Hayti
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Jamaica Sachsen Kingston